Tägliche Archive: 12 Juli 2015


Ein neuer Bergführer

12. Juli

Marschzeit, insgesamt:  4 Stunden 10 Minuten.

Frühstück um 6.30 Uhr.  Dave und ich verließen die freundliche Abruzzi-Hütte kurz nach 7 Uhr, und erreichten Plan Maison in weniger als einer Stunde.  Hier trennte ich mich von Dave und meinem Rucksack und nahm die Seilbahn hinunter nach Cervinia (Breuil), wo ich das Führerbüro fand, um für Giorgio zu bezahlen und mich bei der Dame für ihre Bemühungen zu bedanken, mir einen ausgezeichneten Bergführer zu finden.  Dann zurück zu Plan Maison, um mit Dave und meinem Rucksack weiter zur Testa Grigia zu fahren.  Von hier aus mußten wir auf den Schipisten zum Klein Matterhorn stapfen, unter einer heißen Sonne und auf weichem Schnee,  1 Stunde 10 Minuten.

Zu Mittag ist Euan angekommen, an der Stelle von Dave, der nach Zermatt und weiter hinunter gefahren ist, um seinen Fuß ordnungsgemäß prüfen zu lassen.  Mit Euan stieg ich langsam auf das Breithorn, auf den deutlichen Spuren von Dutzenden von anderen Bergsteigern, vor allem Italiener.  Es ist Sonntag, und es müßten an diesem Tag mindestens 200 Menschen den Gipfel erreicht haben!  2 Stunden hin und zurück, 410 m Höhenmeter.

Wir haben die Nacht in der „Schutzhütte“ vom Klein Matterhorn verbracht:  kein Hüttenwart, teuer, aber gut organisiert, mit allen Einrichtungen.

Photo:

Am Gipfel des Breithorns

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Matterhorn – Le Cervin

11. Juli

Distanz: 13,1 km
Zeit: 14 Stunden
Höhenmeter: 1850 m bergauf und bergab. Das Matterhorn ist ein großer Berg!

Wir hatten abgemacht, uns um 03h30 zu treffen.  Giorgio, der italienische Führer, kam auf einem Motorrad vor 3 Uhr; ich hörte ihn und machte mich auf die Beine, um rasch eine Tasse Kaffee mit ihm zu trinken.  Dann ging es los in der Dunkelheit.  Er sprach gut französisch und stellte sich als ausgezeichnet heraus.  Etwa 45 Jahre alt, kannte er jeden Zentimeter des Aufstiegs, jede Abkürzung, jeden Haken.  Wir machten guten Fortschritt und erreichten den Gipfel um 10h15, nachdem wir uns eine halbe Stunde lang auf der Carrel-Hütte mit einer oder zwei Tassen Tee ausgeruht hatten.  Es gibt viele fixe Seile auf dem Weg, wo man sich mit den Armen heraufziehen muß, was ich ziemlich anstrengend fand.  Gutes Wetter, aber ein starker kalter Wind auf den Kämmen.  Und ein kontinuierliches Ballett von Hubschraubern, welche voll von reichen Touristen rund um den Berg brummten.

Der Abstieg dauerte etwa die gleiche Zeit weil der Führer vorsichtiger war, oder müde?  Bei den fixen Seilen, ließ er mich an einem Seil wie ein Sack Kartoffeln herab – mit der Ausnahme, daß ich ziemlich horizontal bleiben und die Füße an der richtigen Stelle setzen mußte.  Dieses Vorgehen sparte Zeit und war leichter für mich.  Die ganze Bergtour war ein einzigartiges und wunderbares Erlebnis!

Inzwischen mußte Dave den ganzen Tag auf der Hütte warten.  Ich wurde „belohnt“, indem ich ein richtiges Bett für die Nacht bekam.

Photos:

1.  Auf dem Gipfel
2. und 3.  Der Bergführer Giorgio Cazzanelli

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Bis Cervinia

10. Juli

Mit Dave nahm ich die Seilbahnen bis zum Kleinen Matterhorn (heute als „glacier paradise“ bezeichnet!).  Wir gingen zu Fuß in etwa 40 Minuten zur Testa Grigia hinunter und nahmen weitere Seilbahnen bis Plan Maison.  Von hier aus stiegen wir in 75 Minuten zur Abruzzi Hütte hinauf.  Dann fand Dave, daß er ein Problem in einem Fuß hatte, möglicherweise gestreckte Sehnen, und konnte nicht weitermachen.  Nach vielen Telefonaten bekam ich dann einen lokalen italienischen Führer für morgen zugesagt.  Die Abruzzi Hütte ist sehr schön, aber wir mußten auf dem Boden schlafen, weil es keine Bette mehr gab.

Photo:

Mit Dave Green in Zermatt

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