Tägliche Archive: 3 Oktober 2015


Winterliche Bedingungen auf dem Gipfel

3. Oktober

Verlauf:  Rifugio Saoseo – Pass da Val Mera (2660 m) – Piz Ursera (3032 m) – Forcola di Livigno (2315 m) – La Rösa (um das Auto zu holen).

Distanz: 18,7 km
Gesamtzeit: 8 Stunden 10 Minuten (inklusive 40 Minuten für die Pausen)
Höhenmeter: 1180 m bergauf; 1290 m bergab

Nun, das Wetter war in der Tat nicht so schlimm.  Es hat die ganze Nacht öfters geregnet.  Ich verließ die Hütte um 7.55 Uhr mit vollem Regenschutz, aber es hat bis gegen Mittag weder geregnet noch geschneit.  Keine Probleme bis zum Pass di Val Mera, aber dann war der Weg (wenn es überhaupt einen gab) nicht markiert, und es gab immer mehr Schnee, bis zu 30 cm auf dem Gipfel des Piz Ursera.  Vielleicht hätte ich es nicht versuchen sollen, aber die Alternative wäre ein riesiger Umweg gewesen.  So kam ich nur langsam voran, die Sicht war im Nebel auf etwa 100 m begrenzt, es gab einen kalten Wind und es schneite.  Winterbedingungen!  Dank des GPS, fand ich meinen Weg nach oben, trug mich im Gipfelbuch ein und begann den Abstieg.  Steil, und viel Neuschnee, meist nicht konsolidiert, so daß man bei jedem Schritt einsank. Auch hier war das GPS von unschätzbarem Wert, und weiter unten gab es immer weniger Schnee auf den Steinen, die Sicht verbesserte sich, ich fand schließlich einen Pfad mit Steinmännern und erreichte die Grenze wieder kurz vor der Forcola di Livigno.  Inzwischen schneite es nicht mehr, sondern regnete ab und zu.

In La Rösa angekommen, fand ich die Straße über den Berninapaß wegen einer Porsche Rallye noch geschlossen, konnte aber die Zeit dazu nützen, um einen Kaffee zu trinken und alle meine nassen Kleider abzustreifen (auch die Bergschuhe – sie blieben lange Zeit innen trocken, konnten aber die vielen Pfützen und den nassen Schnee weiter unten nicht widerstehen).

Damit war ich mit dem Puschlav fertig.  Ich fuhr in das italienische Zollfreigebiet Livigno und fand ein billiges Gasthaus (albergo).