31. Juli
Distanz: 18,6 km
Zeit: 7 Stunden (zusätzlich 1 Stunde für die Pausen)
Höhenmeter: 1190 m bergauf; 2260 m bergab
Über 2000 m bergab scheint bis heute ein Rekord zu sein. Nicht das Beste für die Knie, aber sie haben es überstanden! Die Täler sind hier wirklich tief und steil: zuerst hatten wir die 700 m hinunter von Alpe Saléi nach Comologno, überall steil, vor allem am Ende, vorbei an kleinen Hütten und Scheunen. Wir tranken hier einen Kaffee, mußten dann weitere 230 m absteigen, um über den Fluß zu kommen. Dann mehr als 1000 m steil einem Bergrücken hinauf bis in die Nähe von Pizzo Ruscada, dann wieder über 1100 m hinunter nach Borgnono und Camedo im Centovalli. Zum Glück hatten wir leichtere Rucksäcke da weder Seil, Pickel noch Steigeisen benötigt wurden.
Man hatte mich gewarnt, daß es unterhalb von etwa 2000 m fast unmöglich ist, sich von richtigen Pfaden zu entfernen, ohne wegen der Vegetation viel Zeit und Energie zu verlieren – vor allem kleine Wacholder, Heidelbeerbüsche und Alpenrosenstöcke – und wir hatten das gestern selbst erlebt als wir falsch gegangen sind und versuchten, wieder auf den richtigen Weg zu kommen – so daß wir nur markierte Steige möglichst nahe an der Grenze wählten.
Eine Folge dieser tiefen Täler ist, daß die Grenze zu Italien nicht die Wasserscheiden im Valle di Campo und im Valle Onsernone folgt, sondern weiter unten auf der Schweizer Seite liegt. Die Grenze folgt alten Vereinbarungen über Weideflächen für Schafe und Rinder und der Zugang zu diesen Bereichen war von der italienischen Seite über die Pässe leichter als von der Tessiner Seite durch die tiefen Täler.
Wir fanden ein schönes Hotel in Italien – Albergo Bellavista in Folsogno (Gemeinde Re) – ruhiger und billiger als im schweizerischen Centovalli.
Photos:
1. Peter und Nona in Comologno
2. Unter dem Pizzo Ruscada