Tägliche Archive: 11 Juni 2015


Der Doubs 2

11. Juni – der 7. Tag

Start: Biaufond; Ende: Col des Roches
Distanz: 33,4 km, davon 6 per Kajak
Marschzeit: 6 Stunden 10 Minuten
Höhenmeter: 810 m bergauf, 500 m bergab

So ein Gegensatz zu gestern!  Es war ziemlich sonnig, aber den ganzen Vormittag war ich zu Fuß auf schönen Wegen im Schatten von Bäumen, neben dem Fluß, mit vielen idyllischen Flecken, später neben den hoch aufragenden Kalksteinfelsen, eine wilde Umgebung.  Neil hatte meine Blasen vom Vortag sehr gut behandelt.  Ich habe ich gut geschlafen – eigentlich habe ich mich verschlafen – und zum ersten Mal seit dem 5. Juni fühlte ich mich 100% fit.

Nach etwa 4 Stunden erreichte ich den berühmten Saut du Doubs Wasserfall und das Restaurant am Ende des Lac des Brenets.  Der Lärmpegel war ohrenbetäubend, als ich in die „Zivilisation“ kam.  Früher habe ich eine Gruppe von 35 schwätzenden Schülern im Alter von 8-11 Jahren überholt, aber das war nichts im Vergleich zu weiteren Schülergruppen (es ist das Ende des Schuljahres hier) und Boote voll Pensionisten, welche alle verfügbaren Tische im Restaurant besetzten.

Sally und Neil haben den Weg durch Frankreich gefunden, um mir das Kajak zu bringen, und ich hatte wieder vollständige Ruhe, als ich die 6 km bis zum anderen Ende des Sees paddelte.  Von dort wanderten Neil und ich in das Rançonnière-Tal hinauf.  Der Weg entschloß, hoch über eine Felswand zu steigen, bevor er wieder herunter kam, was mir langweilig vorkam, so folgten wir den Bach in einer rund 500 m langen Schlucht.  Dies erwies sich ganz abenteuerlich: sehr wenig Wasser, aber verschmutzt und stinkend, mit sehr rutschigen Steinen, Felsbrocken, Baumstämmen und Ästen.  Schließlich erreichten wir die interessante Grenze am Col des Roches, mit langen Schlangen von nach Hause fahrendem französischem Pendelverkehr.

IMG_5142


Der Doubs 1

6. Tag – der 10. Juni

Start: Brémoncourt (F), auf dem Doubs; Schluß: Biaufond
Distanz: 39,0 km, davon 12 per Fahrrad
Marschzeit: 8 Stunden 30 Minuten
Höhenmeter: 1020 m bergauf, 930 bergab

Am Morgen fühlte ich mich sehr schwach und begann den Aufstieg von 450 m im Wald sehr langsam.  Mit der Zeit ging es besser, ich passierte das abgelegene Dorf Epiquerez und nach vier Stunden konnte ich den Doubs auf der Fußbrücke Clairbief wieder überqueren und habe Sally und Neil bei der Mühle Jeannotat treffen, dessen Restaurant leider seit 3 Jahren geschlossen ist.  Ein paar Kilometer mit dem Fahrrad brachten mich nach Goumois, den Kajakfahrern gut bekannt, für eine willkommene Suppe, und dann zu Le Theusseret.  Von dort aus marschierten Neil und ich stundenlang auf mühsamen, steinigen Forststraßen, die viel zu hoch über dem Doubs führten.

Übernachtung: La Maison Monsieur, Biaufond

Photos:

1. Die Clairbief Fußbrücke
2. Die Brücke bei Goumois.  Die Grenze liegt am Anfang der Brücke, auf der schweizerischen Seite – siehe „Grenzgeschichten“, Nr. 2

IMG_6967C IMG_4957C