Tägliche Archive: 25 Juni 2015


Walzer mit Steigeisen

25. Juni

Start:  Refuge de la Vogealle; Ende: Biwakhütte Vallon de Tenneverge
Distanz: 17,0 km (10 km entlang der Grenze)
Benötigte Zeit:  11 Stunden (und noch 2 Stunden 30 Minuten für die Pausen)
Höhenmeter: 1590 m bergauf, 1660 m bergab

Hauptgipfel:  Mont Ruan, 3044 m

Heute war der Tag an dem wir die Steigeisen mindestens ein Duzend Mal anschnallen und wieder ablegen mußten!

Gutes Frühstück in der Hütte um 3 Uhr morgens, Aufbruch um 4 Uhr.  Ein schöner Vormittag, doch mit Wolken und kaltem Wind auf den Graten später im Tag.  Es waren über 1100 m bis zum Gipfel des Mont Ruan zu bewältigen, die Wegfindung im oberen Teil war heikel, und wir haben den richtigen Weg ein oder zweimal nicht gefunden, aber wir wurden von einer schönen 360° Aussicht belohnt.  Später haben Schneefelder und die schlechte Sicht uns veranlaßt, einige kleinere Gipfel auf der französischen Seite zu vermeiden, auch den Pic de Tenneverge, dessen Gipfel vollständig in Frankreich liegt.  Der ständige Wechsel von steilen Schneefeldern und Geröll bedeutete, daß wir andauernd die Steigeisen anschnallen und entfernen mußten.  Wir hatten geplant, in der Nähe des Col de Tenneverge im Freien zu schlafen, aber der kalte Wind hätte diese Idee sehr unangenehm gemacht.  Victor, der 6 Mal den Mount Everest bestiegen hat, schlug vor, etwa 600 m zu einer kleinen Biwakhütte auf der französischen Seite abzusteigen, wo es einige Decken geben könnte.  In der Tat war dies der Fall – wir fanden ein paar dünne Matratzen, einen Schlafsack und 3 Decken!

Photos:
1.. Rupert am Gipfel des Mont Ruan, Mont Blanc und Emosson (Stauseen und -damm) hinten
2.  Biwakhütte Vallon de Tenneverge
3.  Innen

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Les Dents Blanches

24. Juni

Start: Châlet Le Lapisa; Ende: Refuge de la Vogealle (CAF)
Distanz 19 km (5 km entlang der Grenze)
Marschzeit: 10 Stunden 30 Minuten (plus 2 Stunden Pausen)
Höhenmeter: 2200 m bergauf, 2090 m bergab

Hauptgipfel:
Pointe de la Golette, 2634 m
Dent de Barme, 2759 m

Victor und ich verließen das Chalet um 5 Uhr früh, die Rucksäcke schwer auf den Schultern.  Wir hatten mindestens ein Biwak (ohne Schlafsack!) geplant und trugen wahrscheinlich zu  viel Proviant.  Eine Woche vorher hatte Victor mit einem Kollegen eine Aufklärungstour um die Dent de Barme durchgeführt.  Sie fanden viel Schnee und ganz brüchige und lose Felsen;  ihr Fazit:  die komplette Überschreitung der Dents Blanches würde zu viel Zeit in Anspruch nehmen und würde unter diesen Bedingungen wahrscheinlich gefährlich, wenn nicht unmöglich sein.  Also beschlossen wir, uns auf die Besteigung der beiden Hauptgipfel, einer an jedem Ende der Kette zu beschränken.  Was wir auch taten, auf Kosten eines Abstiegs von wohl 500 m dazwischen.  Auf der anderen Seite wurde der zweite Gipfel ohne Rucksäcke bestiegen.  Ein schöner Tag, herrliche Aussicht.  Am Ende überzeugte mich Victor, noch zur Berghütte de la Vogealle weitere 250 Meter tiefer abzusteigen.  Es hat sich gelohnt:  bequemes Lager und eine gute, reichliche Mahlzeit!