Rupert Roschnik


Schwarze Salamander und Alphörner

9. Juli

Verlauf:

1. Teil:  Carschina Hüzte – Schweizertor – Verajöchli – Douglass Hütte (Lünersee)

Distanz:  14,4 km
Zeit:  4 Stunden 5 Minuten (zusätzlich 20 Minuten für die Pausen)
Höhenmeter:  450 m bergauf; 690 m bergab

2. Teil:  Douglass Hütte – Lünerkrinne – Bushaltestelle Leidl (oberhalb von Vandans)

Distanz:  12,6 km
Zeit:  2 Stunden 40 Minuten (zusätzlich 10 Minuten für die Pausen)
Höhenmeter:  230 m bergauf;  1400 m bergab

Wir verließen die Hütte um 7 Uhr 10. Es hatte in der Nacht geregnet und es war immer noch sehr trübes Wetter mit vielen Wolken, die alle Gipfeln versteckten.  Der Wanderweg war noch naß und es gab überall schwarze Salamander, auf dem Weg, auf kleinen Steinen Ausschau haltend, manchmal in Paarung.  Nach 2 Stunden Wanderung erreichen wir das Schweizertor und gehen weiter zum Verajöchli in Richtung Lünersee.  Das Wetter wird allmählich besser und wir kreuzen die ersten Wanderer.

Am Lünersee haben wir etwas Sonne. Wir hören Alphörner auf der anderen Seite des Sees, wir gehen nach Westen herum (gute Straße, fast flach). An der Bar der Lünerseealpe sind viele Leute – zwei Schweizer geben ein Alphornkonzert.  Weiter um den See herum treffen wir noch andere Gruppen von Spielern.  Wir lernen, daß ein Alphornfest stattfindet, mit vielleicht sechzig verschiedenen Gruppen aus der Schweiz und aus Österreich, jede Gruppe mit 3 bis 6 Spielern.  Diese Gruppen halten auf dem Weg an und spielen ein paar Minuten lang bevor sie weiter gehen, und die Alphornmelodien ertönen überall rund um den See.  Eine unglaubliche Party-Atmosphäre!

Neben der Douglass Hütte, bei der Bergstation der Lünerseebahn, finden wir Menschenscharen die essen, trinken und Photos der Spieler machen – wir tun das gleiche!

Ich habe einen Termin mit Sally und meinem (Halb-) Bruder Walter in Schruns heute Abend.  Wir steigen fast bis Vandans am unteren Rand des Tals ab, wo es sehr heiß ist. Wir machen Pause an einer Bushaltestelle und Christoph entdeckt, daß es einen gibt, der innerhalb von 5 Minuten ankommen soll, der Fahrplan ist erst ab heute in Kraft!  Und schon kommt der kleine Bus, wir finden darin Platz für den letzten Kilometer bis zum Bahnhof. 40 Minuten Wartezeit auf den nächsten Zug nach Schruns, 4-5 km entfernt, wo wir von Sally empfangen werden. Dann gehe ich mit ihr im Bus nach Gargellen um unser Auto zu holen. Schließlich installieren wir uns in einem Hotel (Dusche, Schwimmbad und Sauna für einige) und genießen ein gutes Abendessen mit Christoph und Walter.

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Ins Rätikon

8. Juli

Verlauf:  Gargeller Bergbahn Bergstation – Gafier Joch – St. Antönier Joch – Riedchopf, 2530 m – Plasseggenpass – Gruobenpass – Tilisuna Hütte – Sulzfluh, 2817 m – Gemschtobel – Carschina Hütte

Distanz: 24,4 km
Zeit:  7 Stunden 35 Minuten (zusätzlich 1 Stunde 50 für die Pausen)
Höhenmeter:  1945 m bergauf; 1835 m bergab

Am Anfang schönes Wetter, dann langsam immer mehr Wolken. Später Start mit Christoph nach einem guten Frühstück und einer Seilbahnfahrt um 8 Uhr 30. Wir stiegen hinauf zum Gafier Joch, das wir gestern erreicht hatten, gingen dann Richtung Norden am Grat entlang, dann auf markierten Wegen zum St. Antönier Joch, wo wir knapp vor einer großen Gruppe ankamen, die direkt von der Seilbahn aufgestiegen sind. Dann ohne Pause zum Riedchopf Gipfel, wo wir essen, trinken, fotografieren und den Gipfel kurz vor Ankunft vor der großen Gruppe verlassen konnten. Wir mußten über 500 Höhenmeter absteigen, bevor wir wieder zum Plasseggenpass aufsteigen konnten, dann um die erstaunlichen Kalksteinformationen der Schijenflue herum, mit viel auf und ab, bevor wir die Tilisuna Hütte für eine Suppe und ein Bier erreichten.

Wir verließen die Hütte wieder um 15 Uhr Richtung Sulzfluh Gipfel, meist auf Kalksteinplatten und Geröll, und schließlich auf Schnee; die Rucksäcke haben wir etwa 20 Minuten vor dem Gipfel deponiert. Wir waren heute die letzten auf dem Gipfel. Wir stiegen dann durch die steilen Schneerinnen und Schutthalden im Gemschtobel nach unten – Christoph sagte, es sei der angenehmste und am wenigsten anstrengende Abstieg den er seit langem nicht erlebt hatte. Die Sohle seines frisch geleimten Bergschuhs hat den ganzen Tag gut gehalten. Schließlich queren wir unter der imposanten Südwand der Sulzfluh zur Carschina Hütte, welche wir knapp vor dem Abendessen erreichen.

Photos:

1. Christoph auf dem Riedchopf
2. Schijenflue
3. Tanz auf einem Schneefeld

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Gargellen – zweimal!

7. Juli

Verlauf: Schlappin – Rätschenjoch – Gafier Joch – Gargellen Bergbahnen Bergstation – Schlappiner Joch – Schlappin

Distanz: 24,9 km
Zeit: 7 Stunden 55 Minuten (zusätzlich 40 Minuten für Pausen)
Höhenmeter: 1750 m bergauf und bergab

Wir hatten ein logistisches Problem mit dem Auto: es ins österreichische Montafon zu bringen, ohne zu viel Zeit zu verlieren. Schließlich haben wir Zimmer in Gargellen gebucht, den Fußmarsch zur Gargellen Bergstation gemacht, dann kehrten wir nach Schlappin zurück um das Auto zu holen und in 2 Stunden bis Gargellen zu fahren.

Es war wunderschön und sonnig den ganzen Tag. Christoph und ich sind mit den möglichst leichtesten Rucksäcken um 7 Uhr 40 los gegangen. Wir stiegen fast bis zum Schlappiner Joch, wo ein gut markierter Wanderweg uns unter der Schaffürggli an einen unbenannten Pass auf 2618 m führte und kurz danach zum Rätschenjoch auf 2602 m. Schöne Aussicht auf eine große Masse aus weißem Kalkstein mit dem Gipfel des Rätschenhorns. Wir stiegen etwa 300 Höhenmeter auf weichem, nassem Schnee ab, auf dem Prättigauer Höhenweg, vor einem steilen Aufstieg zum Gafier Joch, 2415 m, wo wir die Grenze zum ersten Mal heute erreichen. Es folgt ein einfacher Abstieg zur Bergstation der Bergbahnen Gargellen, auch genannt Schafbergbahn, wo wir ein wohlverdientes Bier nehmen!  Die Talfahrt mit der Seilbahn hätte uns 250 Höhenmeter zu tief auf der Straße zum Schlappiner Joch gebracht. Wir steigen also zu Fuß ab und unter drückender Hitze zu diesem Pass zurück. Christoph stellte fest, daß die Sohle seines Bergschuhs nicht mehr angeklebt war: Notreparatur mit Schuhbändern und er schaffte es, den Rundgang zu beenden. Der Anblick des schönen kleinen Sees vor dem Berggasthaus Erika verleitete ihn für ein paar Sekunden zu schwimmen (das Wasser hatte vielleicht 8°C).

Wir verlassen Schlappin im Auto und fahren zum Pizolpark Center (Migros et al) in Sargans, wo ein nicht sehr begeisterte Mister Minit die Sohle wieder anklebt (für wie lange?)  Wir erreichen Gargellen (zum zweiten Mal) zur rechten Zeit zum Abendessen.

Photos:

1.  Halluzinogene Pilze auf Kuhflade
2.  Rätschenhorn
3.  Ohne Worte!

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Schlappin

6. Juli

Verlauf:  Schlappin – Carnäira Joch – Hinterberg, 2682 m – Valzifenzer Joch – Schlappiner Joch – Schlappin

Distanz:  22,3 km
Zeit:  6 Stunden 55 Minuten (zusätzlich 1 Stunde 35 Minuten für die Pausen)
Höhenmeter:  1610 m bergauf und bergab

Ich verließ das sehr schöne Berggasthaus Erika in Schlappin um 08 Uhr 05. Am Anfang waren etwa 6 km auf einer Schotterstraße im Tal. Ich wollte diese Kilometer nicht in Bergschuhen tun, ging also in Laufschuhen und trug die Bergschuhe und ein zweites Paar Socken im Rucksack. Das klappte am Ende gut – die Schuhe wurden im Gras einer Wiese ganz naß, und ich konnte am ersten Joch die Bergschuhe und trockene Socken anziehen.  Der Hinterberg war der einzige Gipfel in der Gegend den ich in Sicherheit ersteigen konnte, auf steilem Gras und Geröll auf der Südseite.  Alle anderen Gipfel waren entweder zu felsig oder nur über steile Schneehänge zugänglich.

Wetter: mehr Wolken als Sonne, kalter Wind (die Vorhersage war: sonnig).

Vor dem Abendessen, holte ich Christoph Brändle vom Bahnhof Klosters Dorf ab. Er hat mich einen Tag im vorigen Jahr begleitet und wird nun für die nächsten paar Tage ein guter Begleiter sein.

Photos:

1.  Kübliser Alp
2.  Selbstaufnahme am Carnäira Joch
3.  und 4.  Umwandlung eines Pfades in eine Mountain Bike Piste

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Rasttag

5. Juli

Autofahrt von Guarda nach Schlappin (nördlich von Klosters Dorf) über dem Flüelapass.  Somit bin ich mit dem Engadin und der Silvretta fertig!


Ein gemütlicher Tag?

4. Juli

Verlauf: Silvrettahütte – Scharte – Plattenjoch – Seetalhütte – Alp Sardasca (oberhalb von Klosters)

Distanz: 16,7 km
Zeit: 7 Stunden 5 Minuten (plus 1 Stunde 20 für die Pausen)
Höhenmeter : 1120 m bergauf; 1810 m bergab.

Es war heute kein Bergführer verfügbar, um vielleicht das Gross Seehorn zu erklettern (es wäre sehr schwierig gewesen wegen der Schneemenge auf dem Berg und auf dem Zustieg). In der Tat gibt es (weichen) Schnee überall über 2400 m, außer auf den Südhängen.

So verließ ich die Hütte alleine um 6 Uhr 30 und stieg zu einem Joch 400 m von der Grenze entfernt mit Namen “Scharte“ – nicht sehr originell!  2689 m. Auf der anderen Seite hinunter (mit einem kurzen Abschneider) zum Weg zum Plattenjoch, 2728 m, diesmal an der Grenze.  Ich ließ einige Sachen hinter einem Felsblock um meinen Rucksack leichter zu machen.

Gemütlicher Abstieg zur Alp Sardasca, von wo ein Minibus (billig um 16 Uhr 45, wenn voraus gebucht) mich nach Klosters gebracht hat, zum Zug nach Guarda, wo ich das Auto geholt und eine Unterkunft gefunden habe.

Photos:

1.  Aussicht von der Hütte um 6 Uhr früh
2.  Am Plattenjoch
3.  Zum Glück gab es ein Brücke!

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Ein fantastischer Tag!

3. Juli

Verlauf:  Silvrettahütte – Signalhorn, 3207 m – Egghorn, 3147 m – Silvrettahorn, 3244 m – Rotflue, 3168 m – Rote Furka – Silvrettahütte

Distanz:  12,2 km
Zeit:  im ganzen 8 Stunden 40 Minuten (von denen der GPS 2 Stunden 10 Minuten für die Pausen angegeben hat- aber ein Teil dieser Zeit wurde gebraucht, um Steigeisen an- und abzuschnallen, sich anzuseilen, Photos zu machen, usw).
Höhenmeter:  1310 m bergauf und bergab.

Hütte um 5 Uhr 35 mit dem Führer David verlassen. Anfangs im Nebel, aber es war ab etwa 7 Uhr30 sonnig, mit Nebelmeer und Wolken unten in den Tälern.  Schöne Aussichten den Rest des Tages.

Wir haben eine Rundtour von 4 Gipfeln an der Grenze mit allen Graten dazwischen geschafft.  Einige interessante Stellen leichter Kletterei, steile Hänge und enge Grate aus weichem Schnee. Alles in allem ein herrlicher Tag in den Bergen! Danke David!

Das einzige „Negative“, die Bergschuhe sind in der Nacht nicht ausgetrocknet und im weichen Schnee hatten wir den ganzen Tag nasse Füße.

David stieg am Nachmittag ins Tal und ließ mich allein in der Hütte. Die Wetterprognose für morgen ist gut.

Photos:

1  David am Joch unter dem Signalhorngipfel
2  Piz Buin (rechts) vom Signalhorn
3  Signalhorn vom Silvrettahorn

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Piz Buin

2. Juli

Verlauf:  Wiesbadener Hütte – Piz Buin, 3312 m – Fuorcla dal Cunfin – Silvrettapass – Silvrettahütte

Distanz: 13,5 km
Zeit: 5 Stunden 40 Minuten (plus 1 Stunde 20 für die Pausen)
Höhenmeter: 1080 m bergauf, 1180 m bergab

Etwas Sonne, vor allem aber bewölkt und windig. Hütte um 6 Uhr 30 verlassen, Gipfel des Piz Buin gegen 11 Uhr 10. Keine Aussicht, wegen dem Nebel, aber wir konnten telefonieren!

Die Erstbesteigung des Piz Buin war am 14. Juli 1865, genau am selben Tag wie die Erstbesteigung des Matterhorns!

Noch viel weicher Schnee, der den Aufstieg etwas leichter machte, aber der Zustieg und die Traverse zur nächsten Hütte waren mühsamer.  Gute Arbeit des Führers David, der die Traverse spurte.

Ankunft an der Hütte um 13.30. Sonia hat uns ein wenig später verlassen, um nach Klosters abzusteigen und zurück zu unserem Haus in Grandvaux zu fahren, um bereit zu sein, morgen nach Abu Dhabi zurückzukehren.

Weder Mobilfunknetz noch Wi-Fi in den letzten beiden Hütten.  Gutes Netz hier in der Silvrettahütte, so konnte ich die Blogs aktualisieren (in einer Sprache).

Photo:

Mit Sonia und David am Gipfel des Piz Buin

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Dreiländerspitz

1. Juli

Verlauf: Tuoi Hütte – Fuorcla Vermunt – Dreiländerspitz , 3197 m – Wiesbadener Hütte .

Distanz: 9.4 km
Zeit: 4 Stunden 45 Minuten (plus 1 Stunde 15 für die Pausen)
Höhenmeter: 1010 m bergab , 820 m bergab .

Wie erwartet, ist das Wetter ziemlich schön. Einige Wolken und ein schönes Nebelmeer im Tal. Von der Hütte weg um 6 Uhr, Gipfel um 10 Uhr, mittags in der Hütte. Ein Vorteil eines Bergführers ist, daß man keine Zeit verliert, indem man den Weg sucht oder auf die Landkarte oder den GPS schauen muß.

Gute Schneeverhältnisse, es gab Spuren, und wir haben die Steigeisen nicht gebraucht. Eine sehr schöne Tour, gut gelungen!

Der Dreiländerspitz ist der Punkt, wo sich die drei “ Länder“ Graubünden, Vorarlberg und Tirol treffen. Er liegt auch auf der Wasserscheide zwischen Rhein und Donau.


Schlechtwetter

30. Juni

Wir treffen uns heute abend mit einem Bergführer, David, in der Tuoi Hütte, auf der anderen Seite der Gebirgskette.  Die Wettervorhersage (Regen) und die schlechte Sicht verbieten es, direkt über das Jamjoch hinzukommen.  Also:

Abstieg zum Auto in Galtür, 8 km in 1 Stunde 30, teilweise im Regen.

Fahrt von Galtür nach Guarda im Unterengadin, über Landeck, in 2 Stunden.  Regnerisches Wetter.

Im netten Dorf Guarda essen wir im Hotel Meisser und profitieren von ihrem Wi-Fi, um die Blogs à jour zu bringen, E-mail zu schicken, usw.

Dann Aufstieg zur Chamonna (=Hütte) Tuoi:  7,9 km, 680 Höhenmeter bergauf und 20 bergab, in 2 Stunden 5 Minuten ohne Pause.  Wir kommen knapp vor dem nächsten Regenschauer an.  Später kommt der junge Bergführer David an.  Wir sind die einzigen Gäste in der Hütte!