Swiss perimeter


Der Risoux

15. Juni

Start: La Petite Echelle (ein kleiner Grenzübergang ); Ende (an der Grenze ) : oberhalb von Bois d’Amont , za. 1245 m
Distanz: 32,0 km
Marschzeit : 8 Stunden 15 Minuten
Höhenmeter : 750 m bergauf; 630 m bergab

Ein sehr regnerischer Tag.  Gut gegen Regen und nasser Vegetation geschützt, marschierte ich viele Stunden lang ohne jemanden zu sehen.  Kurz vor dem Ende hat mein GPS schlecht funktioniert und ich habe mich bald ganz verirrt.  Ich folgte Wegweiser nach Frankreich und nachdem ich bei einer Forststraße falsch gegangen bin, kam ich aus dem Wald an einem Ort heraus, den ich nicht kannte und mußte einen anderen Wanderer fragen, wo ich war.  Eine Schande!  Einige zusätzliche Kilometer (oben in der Statistik nicht berücksichtigt).  Glücklicherweise war Sally in der Lage, mich später abzuholen.

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Spielabbruch wegen Regen

14. Juni

Start: oberhalb von Ballaigues, Ende: „La Petite Echelle“
Zurückgelegte Distanz : 10,2 km
Marschzeit: 4 Stunden 30 Minuten
Höhenmeter: 760 m bergauf; 910 m bergab

Anfangs sonnig, aber immer mehr schwarze Wolken.  Ich begann den Abstieg zum Zollamt Vallorbe von der Stelle wo ich gestern aufgehört habe.  Nasses Gras, keine Wege, wunde Füße vom gestrigen Marsch.  Dann der steile Aufstieg auf den Mont d’Or (fast 1400 m hoch auf der Schweizer Seite) entlang einer sehr erratischen Grenze.  Donner, dann heftiger Regen.  Ich hatte bald genug und konnte die Hauptstraße zwischen Vallorbe und Le Pont erreichen.

Photos: (1) Grenzstein 65 in der Mitte von nirgends auf den Abhängen des Mont d’Or; (2) Grenzstein 67

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13. Juni – langsam aber sicher

Verlauf:  La Petite Ronde (1126 m, oberhalb von Les Verrières) – Zollamt Les Verrières – „Dreiländerpunkt“ Frankreich-Neuenburg-Waadt – Punkt bei za. 1180 m auf der Straße in der Nähe des Bauernhofes La Tiole oberhalb von Ballaigues

Zurückgelegte Strecke:  32,2 km
Marschzeit:  9 Stunden 30 Minuten
Höhenmeter:  1390 m bergauf; 1340 m bergab

Ein langer, etwas frustrierender Tag , aber einer den ich schätzte. Es hatte in der Nacht geregnet, so daß es mehr Schlamm und Pfützen gab auf den wenigen Wegen, die ich folgte. Aber hauptsächlich gab es keine Wege. Die Felder bestanden in erster Linie aus langem, nassem Gras, so daß Schuhe und Hosen bald durchnäßt waren. In den Wäldern sorgten nasse Sträucher und Büsche dafür, daß meine anderen Kleider auch naß wurden, zumindest bis die Sonne herauskam. Mehrere steile Auf-und Abstiege.

Photos:  zwei typische Hindernisse, und ein einzigartiges Grenzzeichen (Hinter dem Suchet)

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Der Jura

12. Juni – der 8. Tag

Distanz: 30,7 km
Marschzeit: 7 Stunden 20 Minuten
Höhenmeter: 1160 m bergauf; 950 m bergab

Ich stieg mit Neil vom Col des Roches hoch und fand mich plötzlich in einer anderen Welt – die echte Juralandschaft mit seinen von Kiefern bedeckten Bergrücken und langen grünen Senken mit Bauernhöfen und Kühen.  Und viele dieser Mauern aus Kalksteinblöcken ohne Mörtel an den Rändern der Felder und entlang der Grenze.  Es war auch das erste Mal, daß wir die 1200 Höhenmeter überschritten, speziell am Meix Musy mit seinen 1280 m.  Es gab viele kleine Anstiege und Abstiege und viele Wege, die schlammig oder von Baumresten der Försterarbeit bedeckt waren.  Darüber hinaus haben sich die Blasen an meinen Füßen, wenn auch gut gepflegt, stark bemerkbar gemacht.  Unser Weiterkommen war daher nicht zu schnell und am Ende habe ich Sally gebeten, uns beim Bauernhof La Petite Ronde, nur wenige Kilometer vor dem Zoll von Les Verrières, abzuholen.

2015-06-12C au Jura entre Col des Roches et La Brévine


Der Doubs 2

11. Juni – der 7. Tag

Start: Biaufond; Ende: Col des Roches
Distanz: 33,4 km, davon 6 per Kajak
Marschzeit: 6 Stunden 10 Minuten
Höhenmeter: 810 m bergauf, 500 m bergab

So ein Gegensatz zu gestern!  Es war ziemlich sonnig, aber den ganzen Vormittag war ich zu Fuß auf schönen Wegen im Schatten von Bäumen, neben dem Fluß, mit vielen idyllischen Flecken, später neben den hoch aufragenden Kalksteinfelsen, eine wilde Umgebung.  Neil hatte meine Blasen vom Vortag sehr gut behandelt.  Ich habe ich gut geschlafen – eigentlich habe ich mich verschlafen – und zum ersten Mal seit dem 5. Juni fühlte ich mich 100% fit.

Nach etwa 4 Stunden erreichte ich den berühmten Saut du Doubs Wasserfall und das Restaurant am Ende des Lac des Brenets.  Der Lärmpegel war ohrenbetäubend, als ich in die „Zivilisation“ kam.  Früher habe ich eine Gruppe von 35 schwätzenden Schülern im Alter von 8-11 Jahren überholt, aber das war nichts im Vergleich zu weiteren Schülergruppen (es ist das Ende des Schuljahres hier) und Boote voll Pensionisten, welche alle verfügbaren Tische im Restaurant besetzten.

Sally und Neil haben den Weg durch Frankreich gefunden, um mir das Kajak zu bringen, und ich hatte wieder vollständige Ruhe, als ich die 6 km bis zum anderen Ende des Sees paddelte.  Von dort wanderten Neil und ich in das Rançonnière-Tal hinauf.  Der Weg entschloß, hoch über eine Felswand zu steigen, bevor er wieder herunter kam, was mir langweilig vorkam, so folgten wir den Bach in einer rund 500 m langen Schlucht.  Dies erwies sich ganz abenteuerlich: sehr wenig Wasser, aber verschmutzt und stinkend, mit sehr rutschigen Steinen, Felsbrocken, Baumstämmen und Ästen.  Schließlich erreichten wir die interessante Grenze am Col des Roches, mit langen Schlangen von nach Hause fahrendem französischem Pendelverkehr.

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Der Doubs 1

6. Tag – der 10. Juni

Start: Brémoncourt (F), auf dem Doubs; Schluß: Biaufond
Distanz: 39,0 km, davon 12 per Fahrrad
Marschzeit: 8 Stunden 30 Minuten
Höhenmeter: 1020 m bergauf, 930 bergab

Am Morgen fühlte ich mich sehr schwach und begann den Aufstieg von 450 m im Wald sehr langsam.  Mit der Zeit ging es besser, ich passierte das abgelegene Dorf Epiquerez und nach vier Stunden konnte ich den Doubs auf der Fußbrücke Clairbief wieder überqueren und habe Sally und Neil bei der Mühle Jeannotat treffen, dessen Restaurant leider seit 3 Jahren geschlossen ist.  Ein paar Kilometer mit dem Fahrrad brachten mich nach Goumois, den Kajakfahrern gut bekannt, für eine willkommene Suppe, und dann zu Le Theusseret.  Von dort aus marschierten Neil und ich stundenlang auf mühsamen, steinigen Forststraßen, die viel zu hoch über dem Doubs führten.

Übernachtung: La Maison Monsieur, Biaufond

Photos:

1. Die Clairbief Fußbrücke
2. Die Brücke bei Goumois.  Die Grenze liegt am Anfang der Brücke, auf der schweizerischen Seite – siehe „Grenzgeschichten“, Nr. 2

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Tag der Einsamkeit

9. Juni – der fünfte Tag

Start:  Es Bouenes (Les Bornes), nördlich von Bure; Ende:  Brémoncourt (F), auf dem Doubs
Distanz: 43,1 km
Marschzeit: 10 Stunden 30 Minuten
Höhenmeter: 1420 m bergauf; 1560 m bergab

Sally war heute an der Reihe, eine Magenverstimmung zu haben, aber sie hat es noch geschafft, mir zum Ausgangspunkt des Tages zu führen.  Neil war nicht in der Lage, aufzuwachen, so daß ich alleine ging. Während mehr als 10 Stunden zu Fuß traf ich niemanden außer einer lärmenden französischen Gruppe, etwa 15 ältere Personen, ohne Zweifel ein Pensionistenausflug!  Noch dazu schien das ganze Land von seinen Einwohnern entleert – große Bauernhöfe, wo man Nutztiere, aber keine Menschen sehen konnte, verlassene Dörfer, geschlossene Zollgebäude (gestern haben wir ein Zollamt gesehen mit einer Tafel „zum Verkaufen“!).  Dies muß eine der vergessenen Ecken der Schweiz sein.

Den ganzen Tag bedeckt, Wind, Nebel, eigentlich ideal zum Wandern.  Viele Hindernisse, darunter unzählige Stacheldrahtzäune (vor allem auf der Schweizer Seite) und noch einmal auf den Karten eingezeichnete Wege, die aber nicht mehr da sind!

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Wälder und Felder

8. Juni – der 4. Tag

Start: im Wald östlich von Bonfol;  Ende: Les Bornes, nördlich von Bure
Distanz: 33,8 km, davon 4 per Fahrrad
Marschzeit: 7 Stunden 30 Minuten
Höhenmeter: 820 m bergauf, 730 bergab

Sally hat uns zum Start geführt.  Zwei Schweizer Förster erklärten uns, daß ein Gewitter am vergangenen Freitag für die vielen gestürzten Bäume verantwortlich war (das gleiche Gewitter, das wir auch in Hofstetten-Flüh erlebt hatten.  Bedeckter Himmel, also nicht so heiß.  Neil und ich begannen langsam, da wir beide uns nicht sehr wohl fühlten.  Den ganzen Tag gab es herrliche Waldwege, aber auch einige bestellte Felder, die schwer zu durchqueren oder zu umgehen waren.  Wir haben 5 Stunden nach Boncourt gebraucht, wo wir unseren Durst löschen konnten, dann radelte ich über das Tal zum Grenzübergang der Autobahn, und bin dann die letzten 2 Stunden allein gegangen.  Früher haben wir einen freundlichen französischen Wanderer getroffen, der sich als ehemaliger erfahrener Skifahrer und Alpinist entpuppte (siehe Photo).

Nächtigung:  Le Chandelier, St-Ursanne

R with French alpimist


Der Weg der nicht da war

7. Juni – der 3. Tag

Distanz: 7,4 km
Zeit: 2 Stunden 10 Minuten
Höhenmeter: 115 m bergauf, 135 bergab

Eine schlechte Nacht mit wenig Schlaf, wegen einem Dorffest vor unserem Hotelfenster.  Zum Frühstück konnte ich noch immer nichts Festes schlucken.  Neil war auch krank (er ist abends hinausgegangen, um den Spaß des Dorffestes zu genießen).  Dennoch habe ich langsam mit der Wanderung angefangen.  Es waren viele Umwege nötig, da das gesamte Grenzgebiet hier sehr sumpfig ist.  Auch viele Hindernisse – Bäume über den Weg – es muß vor kurzem stark gestürmt haben.  Siehe Foto – dieses Hindernis war das erste von vielen.  Dann der kritische Punkt: ich folgte den einzigen möglichen „Pfad“ auf der Karte, aber er war völlig überwachsen und unmöglich, ohne GPS zu finden.  Während etwa 600 – 700 m kämpfte ich mit Brombeersträuchern, mit riesigen Brennesseln (welche die Knie durch die Hose stachen), mit sumpfigen Stellen, Sträuchern, umgestürzten Bäumen, usw.  Am Ende war ich ganz erschöpft und kontaktierte bald Sally, um „gerettet“ zu werden.  Schwierig, wegen dem schwachen Mobilfunknetz in dieser Region.

Nächtigung: Hôtel de la Gare, Porrentruy

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Ein sehr langer Tag!

6. Juni – der 2. Tag

Distanz: 40,0 km, davon 11 per Fahrrad
Zeit: 11 Stunden, davon 2 Stunden Rast
Höhenmeter: 1275 m bergauf, 1165 m bergab

Christoph Braendle, unserer Baseler Gastgeber, begleitete uns heute; er ist kurz vor 8 Uhr mit der Straßenbahn in Bättwil / Flüh angekommen.  Wir haben fast sofort mit der Wanderung angefangen.  Es war wieder sehr heiß und einige eingezäunte Felder in der Nähe von Rodersdorf und anderswo zwangen uns, mühsame Umwege in Kauf zu nehmen.  Schöne Wege sobald wir in den Wald kamen.  Wir passierten eine riesige Buche, 40 m hoch, fast ein Nationaldenkmal, der „größte Baum in der Nordwest-Schweiz Knapp innerhalb der schweizerischen Grenze;  es scheint, daß die ortsansässigen Einwohner den Baum gegen die deutsche Wehrmacht, die es während dem Zweiten Weltkrieg fällen wollte, verteidigen mußten.  Als wir endlich das Dorf von Rodersdorf umschritten hatten, mußten wir uns im nächsten Gasthaus mit einem kalten Getränk erfrischen.

Als nächstes hatten wir eine schöne Gratwanderung bis zum Gipfel des Raemelsbergs mit seinem schlanken Betonaussichtsturm.  Sally wartete in Chlösterle auf uns, von wo ich die 11 km bis Lucelle und ein weiteres Getränk mit dem Fahrrad machen mußte.  Die anderen fuhren mit dem Auto.  Nach langen Überlegungen haben Christoph und ich beschlossen, die letzten Kilometer zu Fuß zu bewältigen, während Neil direkt ins Hotel für eine Dusche geführt wurde!  Am Ende war ich ziemlich erschöpft und konnte nichts Festes essen.  Christoph fuhr mit der Bahn zurück nach Basel.

Nächtigung: Hôtel de la Gare, Porrentruy

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